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Babel Collage

Es war ein sonniger Tag 2009 in Mexiko, als sich der mexikanische Gitarrist Carlos Corona und die brasilianische Sängerin Giovanna Piazza 2009 trafen. Sie hörte ihn ein brasilianisches Lied auf seiner siebensaitigen Gitarre spielen und begann sofort den zweiten Teil zu singen. Seitdem sind die beiden privat und auf der Bühne ein Paar und lassen die Zuhörer in ihrer ganz eigene Acapulco-Paris-Traum-Musik schwelgen, die sich manchmal anfühlt wie der erste Kuss, manchmal wie ein Glas vollmundiger Rotwein vor einem Bistro und manchmal wie ein ausgedehnter Strandspaziergang. Ihre charmante babylonische Collage ist ein jazziger Mix aus Bolero, Swing, ChaChaCha, Chanson und Bossa Nova, gesungen in sechs verschiedenen Sprachen. Viele lateinamerikanische und europäische Klassiker aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erkennt man dabei wieder, freut sich aber gleichzeitig daran, sie selten so frisch und raffiniert gehört zu haben.

Der 1990 in Guadalajara in Mexiko geborene Gitarrist Carlos Corona begann im Alter von 9 Jahren sein Instrument zu spielen. Seither hat er die Gitarre kaum aus der Hand gelegt. Zunächst inspiriert von der Musik seiner Heimat, entdeckte der Klassische Gitarrist dann die brasilianische 7-saitige Gitarre für sich. Seither spielt er in unterschiedlichsten Latin-, Tango- und Jazzprojekten und präsentiert immer neue Ausdrucksmöglichkeiten zeitgenössischer Gitarrenmusik. Dabei hat er eine faszinierende Mischung aus eigenen Kompositionen und neuen Arrangements populärer mexikanischer Musik kreiert. Seine Darbietung beim International Jalisco Jazz Festival 2016 wurde als bestes Jazz Konzert in Mexiko nominiert. Für sein Debüt-Album „Siete Cuerdas Tapaías“ verlieh ihm der mexikanische Staat ein Kompositions-Stipendium. Seit 2017 lebt und arbeitet er in Berlin. Sein nächstes Album ist in Vorbereitung.

Giovanna Piazza wurde in Brasilien geboren und wuchs in Deutschland, Frankreich und Mexiko mit den Boleros Dalva de Oliveiras, den Liedern Marlene Dietrichs und den Klängen Hermeto Pascals und Gilberto Gils auf. Mehrsprachigkeit gehört ebenso zu ihrer Biographie wie die Tatsache, dass sie als Tochter zweier Tänzer schon früh mit der Welt des Theaters, der Kunst und Musik in Berührung kam. Im Alter von 14 debütierte sie im Stadttheater Sao Paulo als Sängerin. In Weimar begann sie dann ihre gesangliche Ausbildung bei dem Tenor David Lee Brewer. Inzwischen singt sie in acht Sprachen, beherrscht eine Vielzahl musikalischer Genres und liebt es die verschiedenen Stile zu mischen. So wurde sie eingeladen mit so unterschiedlichen Gruppen zu performen wie der französischen Band „Les Femmes de Serge“ oder der Klezmer-Jazz-Band „Sherele“. Auf deren Album „Goulash Birria“ von 2012 ist sie in Jiddisch zu hören. 2016 nahm sie ihr erstes Solo Album „Vereda tropical“ auf, eine Hommage an die mexikanische Musik ihrer Jugend und ihre brasilianischen Wurzeln.